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21. November 2012

NEO 2012

NEO 2012

UNISENSOR-Team gewinnt den Innovationspreis NEO 2012


Ohne Wasser gibt es kein Leben. Wasser ist ein kostbares, für die Natur und den Menschen unentbehrliches Gut." (Europäische Wasser-Charta, Straßburg 1968).

Für die Entwicklung des Online-Analysesystems ORGANOTRACE 100 hat das High-Tech-Unternehmen UNISENSOR den Innovationspreis NEO 2012 der Technologieregion Karlsruhe (TRK) erhalten. Das System arbeitet mit einem hochsensiblen, automatischen Messverfahren, das innerhalb kürzester Zeit Verschmutzungen in Trinkwasser, in Brunnen oder im Grundwasser analysiert. Das Verfahren wurde im Rahmen einer Kooperation mit dem ebenfalls in Karlsruhe ansässigen Technologiezentrum Wasser (TZW) entwickelt.

Kontinuierliche Sicherung der Trinkwasserqualität – weltweit

Während in Deutschland überall Wasser in Trinkwasserqualität zur Verfügung steht, können global agierende Unternehmen häufig nicht auf diese sorgfältig überwachte Ressource zurückgreifen. Für die Sicherung der Trinkwasserqualität stehen zwar Online-Verfahren zur Verfügung, will man das Wasser jedoch auf spezielle Kontaminationen, wie Pflanzenschutzmittel untersuchen, sind bisher hochspezifische Labormethoden erforderlich. Diese erfolgen sowohl aus Kostengründen als auch aufgrund des logistischen Aufwands nur periodisch, je nach Risikoabschätzung in mehr oder weniger großen Zeitabständen. Bei plötzlich eintretender Kontamination eignen sich diese Methoden nicht.

Genau hier setzt das ZIM-Kooperationsprojekt (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) "Analysesystem für die Qualitätssicherung von Trinkwasser" an. Ziel des Projektes war, ein Online-Analysesystem auf Sensorbasis zu entwickeln, das organische Verbindungen mit hoher Empfindlichkeit detektiert, ohne großen Wartungsaufwand auskommt und die regelmäßige Kontrolle der Wasserversorgung übernehmen kann.

Gut zwei Jahre hat das Team um Professor Dr. Gunther Krieg gemeinsam mit den Forschern des Technologiezentrums Wasser an der Entwicklung des Systems gearbeitet. Das Ergebnis ist ein Online-Analysesystem, das organische Verbindungen selbst in sehr geringen Konzentrationen detektieren kann. Professor Krieg versichert: „Unser System hat eine so hohe Sensitivität, dass sich selbst Spuren dieser organischen Verbindungen zuverlässig nachweisen lassen.“

Genaue Auskunft gibt der optische Fingerabdruck

Das Verfahren basiert auf Absorptionsspektroskopie in speziellen Spektralbereichen. Bevor eine Wasserprobe jedoch mit Licht geprüft werden kann, müssen sogenannte Störstoffe eliminiert werden, die das Messergebnis beeinflussen. Dies sind hauptsächlich Nitrate – je nach Bodenbeschaffenheit in unterschiedlich hoher Konzentration –, aber auch Salze wie Magnesium und Kalzium sowie Huminstoffe. Ein spezielles, automatisches Trennverfahren löst die Störstoffe aus der Wasserprobe, eventuell vorhandene organische Verbindungen – Kontaminanten, welche Trinkwasser als solches unbrauchbar machen – bleiben enthalten. Trifft das Licht jetzt auf die behandelte Wasserprobe, lässt sich anhand der unterschiedlichen Lichtschwächung durch die Verunreinigungen (organische Verbindungen) genau erkennen welche Kontaminanten in welcher Konzentration vorhanden sind. Das Analysesystem liefert als Ergebnis optische Fingerabdrücke der verschiedenen Kontaminanten. Bei kritischer Konzentration wird Alarm ausgelöst und genau angezeigt welche Verunreinigung vorhanden ist. Die Messung braucht nur wenige Minuten, so dass sensible Wasserressourcen kontinuierlich und zeitnah überwacht werden können.
Das Online-Analysesystem soll demnächst im Wasserwerk Rastatt eingesetzt werden.

Zum Abschluss eines Kongresses zum Thema Wasserresourcen-Management wurde UNISENSOR für dieses System mit dem Innovationspreis der Technologieregion Karlsruhe NEO 2012 ausgezeichnet. „Das Online-Sensorsystem stellt eine Innovation für präventives Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung dar“, urteilte die Jury. Professor Krieg freut sich mit seinem Team besonders über diese Auszeichnung: „Wir sind stolz gerade auf diesen Preis, weil er aus der Technologieregion Karlsruhe kommt. Hier gehört der Technologietransfer zum Tagesgeschäft. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden zügig in die Wirtschaft überführt und helfen dabei, die Wettbewerbsfähigkeit der Region und Deutschlands zu steigern.“

Über den Innovationspreis NEO 2012

NEO – Der Innovationspreis der Technologieregion Karlsruhe.
In diesem Jahr wurde der NEO 2012 zu einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts ausgelobt: der Umwelttechnologie mit dem Themenschwerpunkt „Wasser“.

Gesucht wurden anwendungsorientierte Arbeiten zu innovativen Umwelttechnologien im Bereich Wasser mit den Handlungsfeldern Ökobilanzen, Ökosysteme, Wasserchemie und Geophysik.

Gesucht wurden Innovationen, denen eine überzeugende Leitidee zugrunde liegt. Die Innovation soll einem breiten Publikum vermittelbar sein und einen wichtigen Beitrag zur Lösung einer aktuell bedeutsamen wasserfachlichen Fragestellung liefern. Eine reine Grundlagenforschung sollte nicht Gegenstand der Bewerbung sein.

Gesucht wurden Innovationen, die auf ein marktfähiges Produkt oder eine Dienstleistung zielen. Produkte oder Dienstleistungen, die seit Jahren auf dem Markt erhältlich sind und im allgemeinen Bewusstsein keine Neuerung mehr darstellen, sollten nicht Thema der Bewerbung sein.

Gesucht wurden Innovationen, die eine globale Relevanz erwarten lassen und eine internationale Dimension entweder in ihrer Entstehung oder in ihrer Anwendung aufweisen. Produkte und Dienstleistungen, die regional begrenzt sind, sollten nicht Gegenstand der Bewerbung sein.

Schließlich sollte Bezug zur Technologieregion Karlsruhe, der Metropolregion Rhein-Neckar oder der Trinationalen Metropolregion Oberrhein vorhanden sein.

Gesucht wurden Innovationen, die in einer Einrichtung im Ausschreibungsgebiet entwickelt wurden oder der maßgebliche Initiator/Entwickler aus diesem Gebiet stammt, dort studiert hat, beschäftigt ist oder ein sonstiger Bezug gegeben ist.

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